Wichtiger Bestandteil der RB-Kommunikationsstrategie ist es, sich selbst als möglichst „normal“ darzustellen. Normale Transfers, normale Jugendarbeit, normaler Kapitalismus Ralf Rangnick Wahnsinn. Dahinter steht das Bedürfnis, sich schnell und aggressiv in die Riege der etablierten Player einzukaufen, ohne mit dem Verein (und damit mit der Marke) zu oft am Pranger zu stehen. Erklärtes Ziel: RB soll in nächster Zukunft in einer Reihe mit Bayern München, Borussia Dortmund und (mindestens) Real Madrid genannt werden. Naiv statt investigativ weiterlesen
Autor: zunull
Stimmen der Vernunft (7) – Worum es geht
Aufgabe von Zeitung ist ja immer auch, Positionen zu beziehen. Die großen konservativen Blätter machen das besonders gern gegen vermutlich mainstreamige Meinungen, um deren Scheinheiligkeit aufzudecken. Die Kritik an der RB-Kritik als scheinheilig/flach/verfehlt/realitätsfern ist dementsprechend ein beliebter Modus. Wir hatten ja neulich schon mal in die FAS geschaut, in die WELT nicht, aber dass dort ein besonders eifriger RB-Fan sitzt, haben nicht nur wir mitbekommen. Ausführliche Exegese rechtfertigen solche Texte selten, aber einer Passage aus der Replik auf den WELT-Autor schließen wir uns gern vollumfänglich an:
“Möglicherweise ist das aus dem Fokus geraten: Um den Sport in Leipzig geht’s hier gar nicht. Sondern um die wirtschaftliche Idee hinter dem Projekt RB und den straff auf Rendite fokussierten Investor und sein Vorgehen. Muss man nicht im Blick haben, hilft aber beim Verständnis sehr.”
ohne Zusätze: Eventfans
In der Rubrik “ohne Zusätze” sprechen das Projekt RB und/oder seine Anhänger für sich.
Wir können – im Sinne der Autoren – bloß hoffen, dass es sich hier jeweils um ganz bittere Formen der Selbstironie handelt.
https://twitter.com/fendtifan/status/517939100394192896
@fendtifan Ach ich gönne denen ihr Event. Tangiert uns doch wenig.
— RBLObserver (@RBL_Observer) October 3, 2014
Stellvertretend beleidigt
Da scheint Guido Schäfer mal wieder zu tief in die rot-blaue Dose geschaut zu haben. Oder der Rausch von Oktoberfest und teenagerhaft gesuchter Nähe zu den Sternchen von RB Leipzig war zu stark. Anders ist nicht zu erklären, warum normalerweise jeder, aber wirklich jeder Nonsens billigend in Kauf genommen oder gar – von öffentlich-rechtlichen Geldern bezahlt – aktiv gesucht und notdürftig als Berichterstattung verkauft wird. Dann aber eine vergleichsweise harmlose Form der Kritik gegenüber dem im Plan liegenden Projekt des Gebieters mit empörter Geste gerügt wird.
Stimmen der Vernunft (5)
Im aktuellen Transferticker der 11Freunde konnte man neulich folgenden Kurzbeitrag lesen, der eigentlich als Kommentar auf die Transfer-/Leihpolitik des glorreichen Chelsea FC gedacht war. Innerhalb weniger Zeilen wandelte sich dieser dann aber in eine an Prägnanz nur schwer zu toppende Zusammenfassung von sich auch uns aufdrängenden Fragen:
Aber was will Chelsea mit diesem vermaledeiten Leih-Konzept? Wollen sie alle talentierten Spieler der Welt kaufen und nur noch verleihen? An viele kleine Chelsea-Außenstellen, die sich die Talente zuschachern und ab und an eines an den Mutterkonzern in London zurückschicken? Und kann so ein Konstrukt klappen? Ist das nicht schädlich für den Fußball? Wettbewerbsverzerrung gar? Darüber müsste man mal mit Ralf Rangnick diskutieren, bei einer schönen Dose Red Bull. Mjam.
Können Sie helfen, Herr Rangnick?
Stimmen der Vernunft (4)
Ralf Rangnick war schon fast an der Kasse, der drehte er noch mal kurz um, warf einen hastigen Blick über den Wühltisch, zottelte “Jungtalent” (darunter macht man es ja nicht) Klostermann hervor, warf ihn noch schnell zu den anderen, drehte hastig um und beruhigte sich bei dem Blick auf den überquellenden Einkaufstrolli mit dem Gedanken, dass er ja immerhin halbjährlich für (mindestens) zwei Haushalte einholen muss.
Peter Neururer wiederum, der neulich schon mit der prägnanten Kommentierung des Sabitzer-Transfers glänzte und sich somit als einer der Guten enttarnte, musterte den letzten Beifang im Vorbeigehen auf dem Parkplatz und raunte lakonisch:
Ich wünsche ihm viel Gesundheit und einen neuen Berater.
ohne Zusätze: jung, erfolgreich, reicher Papi
In der Rubrik “ohne Zusätze” sprechen das Projekt RB und/oder seine Anhänger für sich.
… Warum eine alte alkoholisierte und erfolglose Frau heiraten [gemeint war Lok Leipzig], wenn ich die Chance auf ne hübsche junge erfolgreiche mit reichem Papi habe. …
Kommentar von User “Andy” am 9. August unter den RB-Leipzig-Kommentar in der L-IZ von neulich.
umgeschminkt (3) – Bronze, Silber und Gold hab’ ich nie gewollt
Im dritten Streich unserer kleinen Serie zum Lizenzierungsverfahren geht es um eine letzte zentrale Auflage, die verlangte, dass der Verein RB Leipzig sich auch als solchen begreifen und doch bitte die Zugänglichkeit für willige Mitglieder erleichtern möge. Oder zumindest so tut. Bekanntermaßen hat man sich dagegen fleißig zur Wehr gesetzt. Letztlich ließ es sich aber nicht mehr vermeiden und man ersann irgendwo zwischen Salzburg, New York und Leipzig nach intensiver rechtlicher Prüfung ein grandioses Modell.
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Widde widde wie sie mir gefällt
Am vergangenen Wochenende veröffentlichte die LVZ ein zum Zweitligastart abgehaltenes Geplänkel zwischen Guido Schäfer und Ralf Rangnick (2. & 3. August, S. 25). Bei dieser Gelegenheit verriet der imperiale Sportdirektor Folgendes: Widde widde wie sie mir gefällt weiterlesen
Stimmen der Vernunft (3)
Als der Gebieter neulich verkündete, dass RB Leipzig demnächst deutscher Meister wird, zuckten nur wenige zusammen. Sprach er doch genau das aus, was das Auftauchen von RB auf der Fußballlandkarte zur Farce werden lässt. Die Aussage offenbart eine Haltung, der alle anderen Konkurrenten um die Meisterschaft egal sind. Eigentlich will man gar nicht mit den anderen spielen, man möchte sie bloß vorführen. Stimmen der Vernunft (3) weiterlesen