Ist ja eigentlich klar, die Überschrift aus dem Januar diesen Jahres: “Rummenigge sieht Projekt in Leipzig kritisch“. Da haben wir es wieder, Traditionsvereinsvertreter mokiert sich über von Privatmillionen geblähten Emporkömmling. Ein schönes Bild, weil schön einfach. Tatsächlich argumentieren ja viele RB-WerbemännchenFans mittlerweile so, als wäre “ihr” Club ein Robin Hood im bigotten Fußballestablishment, dem die Eingesessenen aus niederen Beweggründen den Zugang verwehren wollen.
Aber was hat Rummenigge denn tatsächlich gefordert? Eine Überarbeitung der Lizenzierungsregeln, um die Frage der Neueinsteiger ins Fußballinvestgeschäft zu regeln. Steht ohnehin an, da insbesondere die Lex Kind wohl das Tor zu weiteren Absenkungen der “Traditionsschwelle” (derzeit 20 Jahre) geöffnet hat. Im August legte Rummenigge dann noch einmal nach und schlug vor, die Regeln des UEFA Financial Fair Play auch auf die Bundesliga anzuwenden. Das sind alles sehr vernünftige Vorschläge, aus der Perspektive eines Menschen, der gutes Geld dafür erhält, die Geschäftsgrundlage seines Unternehmens – und dessen Stellung als Branchenprimus – auch in Zukunft zu sichern und auszubauen.