Sensationell! Die Rote Revolution bringt nicht nur Spitzenfußball nach Leipzig, schafft Millionen Arbeitsplätze und lässt die grauen Tagebaulandschaften wieder blühen. Mehr noch: Es gibt Eis, Baby!
Wie das auch zwischen den Spieltagen erscheinende Stadionheft „Leipziger Volkszeitung“ meldet, eröffnen schon in Kürze drei Ex-Kicker aus Mateschitz’ Limo-Laden in den „Höfen am Brühl“ eine Eisdiele. Als wäre das nicht schon des Glücks genug: Unter den Herren wird der grundsympathische Daniel Frahn sein, zu seiner Zeit mit fünf Jahren Anstellungsdauer so etwas wie ein Traditionskicker, während um ihn herum der Kader schön rotierte.
Ein besonderer Witz ist natürlich, dass die drei Gelatieri der einmal gelebten Haltung nicht mehr entkommen und sich nicht nur im Fall von RB, sondern auch beim Eisverkaufen als Filiale präsentieren. Oder wie es hier heißt: als Franchise. Aber die Identifikation mit dem Produkt wird sicherlich auch beim Milcheis groß sein. Warum auch nicht, die Leute hier haben Eis verdient! Außerdem entwickeln Frahni und Co. sicherlich Eis-Talente aus der Region, und wenn sie den Laden nicht mieten würden, stünden die schönen Höfe am Brühl nur ungenutzt und leer herum.
Vermutlich ist der Eisverkauf in der Mall aber ohnehin nur der erste Schritt eines großen Masterplans, ganz im Geiste des Gebieters. Heute Softeis, morgen Sushi, und nächstes Jahr der erste Stern für „junge, freche Küche, die Innovatives mit Tradition verbindet“. Wenn es nicht schnell genug gehen sollte, kann ja immer noch Dr. Pansolds Spezialrezeptur zum Einsatz kommen: immerhin ein echtes Ost-Rezept.
Uns tropft jedenfalls jetzt schon der Zahn, und so zählen wir die Tage bis zur Eröffnung und warten dann mit einer Gastro-Kritik auf, die den Vergleich mit Charles Duchemin nicht scheuen muss. Bis dahin, wenn es heißt: „Wie Kommerz? Bei den anderen müssen Sie auch zahlen!”
Großartig!!!